DIALAW-PROJECT

Mikaël Serre / Germaine Acogny

07.06.2023 20:30 Uhr TICKETS

08.06.2023 15:00 Uhr TICKETS


TANZFAKTUR / HALLE


VVK + AK 24 / 13 € (erm.)

SENEGAL/FRANKREICH/DEUTSCHLAND


SPRACHEN Französisch und Wolof mit deutschen Übertiteln


DEUTSCHLAND-PREMIERE


DAUER 1:40 h


Die Theaterproduktion ist die Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen dem deutsch-französischen Regisseur Mikaël Serre und der senegalesischen Tänzerin und Gründerin der renommierten École des sables, Germaine Acogny. In der Theater- und Tanzperformance geht es um die geplante Erweiterung des Hafens von Dakar in Toubab Dialaw, ein Tiefseebauprojekt der senegalesischen Regierung mit dem Unternehmen Dubai Port World, nur wenige Meter von ihrer Schule entfernt. Die Zerstörung ihres Dorfes und der angrenzenden Gemeinden wird die unvermeidliche Folge sein. Auch wenn die Anwohner zunächst gehofft hatten, dass durch dieses Bauvorhaben Arbeitsplätze entstehen würden, so stehen sie dem, was einen nicht absehbaren Umbruch des lokalen Ökosystems mit sich bringen wird, heute eher feindlich gegenüber.


DIALAW-Project entspringt einem gesellschaftspolitischen Kontext, der von der Black-Lives-Matter-Bewegung und der Frage nach dem Stellenwert der kolonialen Erinnerung in der kollektiven Psyche geprägt ist. Denn Toubab Dialaw trägt bereits in seiner Etymologie die Spuren der Kolonialgeschichte. Nachdem dieses Gebiet Handelsposten für den Sklavenhandel gewesen war, soll es mit dem Bau des Hafens zum neuen Ort des Warenaustauschs zwischen Afrika und Europa werden. In DIALAW-Project werden ökonomische und menschliche Beziehungen, die Europa und Afrika verbinden, beleuchtet, genauso wie die Risiken der Moderne mit all ihren Hoffnungen, Gewaltakten, Widersprüchen und Gefahren einer rasanten Globalisierung, die unseren Planeten bedroht.

 


IDEE Fluide Ensemble | MIT Germaine Acogny, Hamidou Anne, Stéphane Soo Mongo, Anne-Elodie Sorlin, Pascal Beugré-Tellier | REGIE Mikaël Serre | TEXT Hamidou Anne, Ian de Toffoli, Le Fluide Ensem-ble | DRAMATURGIE Jens Hillje | REGIEASSISTENZ Anaïs Durand Mauptit | KÜNSTLERISCHE MITARBEIT Ninon Leclère | AUTOR UND MYTHOLOGIESPEZIALIST Ian de Toffoli | AUTOR UND POLITOLOGE Hamidou Anne | BÜHNENBILD John Carroll | Mikaël Serre KOSTÜME Jah Gal Doulsy | VIDEO Martin Mallon | MUSIK Antonin Leymarie | LICHT Léandre Garcia Lamolla | PRODUKTION Le Fluide Ensemble | KOPRODUKTION Le Monfort Théâtre – Paris, africologneFESTIVAL, Théâtre de la Ville-Paris, Festival PERSPECTIVES Saarbrücken, Les Théâtres de la ville de Luxembourg, Théâtre des 13 Vents – CDN de Montpellier, Théâtre-Cinéma de Choisy-le-Roi | KÜNSTLERRESIDENZ IM SENEGAL Jant-Bi, L’École des Sables – Toubab Dialaw | KÜNSTLERRESIDENZ LE CENTQUATRE-PARIS Le Monfort Théâtre – Paris | MIT DER UNTERSTÜTZUNG VON l’Institut Français, l’AFD, Fonds Transfabrik – Fonds franco-allemand pour le spectacle vivant; La Ville de Paris. Kultusministerium / DRAC Île-de-France; Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen; Sparkasse KölnBonn; Kunstsalon Stiftung | DANKSAGUNGEN AN l’Opéra national de Lorraine für die Bereitstellung eines Bühnenelements, au Théâtre de la Ville, à la Cie La Part des Anges | PRODUKTION UND TOURING Ninon Leclère, Bureau Formart.


GERMAINE ACOGNY, Tänzerin / Choreographin - Senegal
Germaine Acogny gilt weltweit als "die Mutter des zeitgenössischen afrikanischen Tanzes". Gemeinsam mit ihrem Mann Helmut Vogt gründete sie 2004 im Senegal die École des Sables, einen Ort des Aus-tauschs und der professionellen Ausbildung für afrikanische Tänzer und Tänzerinnen aus der ganzen Welt. Mit ihrer Kompanie JANT-BI feiert sie seit 1998 weltweite Erfolge. Germaine Acogny ist Chevalier de l'Ordre du Mérite (Ritterin des Verdienstordens), Officier des Arts et Lettres (Offizierin der Künste und Literatur). Sie ist außerdem Chevalier de l'Ordre National du Lion und Officier des Arts et Lettres de la République Sénégalaise (Offizierin der Künste und Literatur der Republik Senegal). 2007 erhielt sie in New York den BESSIE Award für die Choreografie Fagaala der Compagnie JANT-BI und 2021 für ihr Gesamt-Werk den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig.


MIKAËL SERRE, Regisseur - Frankreich/Deutschland
Der Regisseur, Performer und Übersetzer wurde ausgebildet an der Kunsthochschule von Saint-Etienne und der Internationalen Theaterschule Jacques Lecoq. Entschieden geprägt von seiner grenzüberschreitenden Entwicklung, entwickelt sich seine Arbeit auf internationaler Ebene. Seine Produktionen wurden u.a. zum F.I.N.D. Festival Schaubühne Berlin, ImPulsTanz, Maxim Gorki Theater, Théâtre Natio-nal de Chaillot, Théâtre de la Ville Paris, Grand Théâtre Luxembourg, Opéra national de Lorraine einge-laden. Seine letzten Produktionen sind: La Pucelle d'Orléans von F. Schiller am Maxim Gorki Theater, A un endroit du début mit Germaine Acogny, Le Cantique des Cantiques mit Abou Lagraa, Les Contes d'Hoffmann an der Opéra de Dijon, La Bohème von Puccini Oper Trier, Les Brigands von F. Schiller, Ariane et Barbe Bleue an der Opéra National de Nancy und The Rake's Prgrogress von Igor Strawinsky.


HAMIDOU ANNE, Politischer Essayist / Schauspieler - Senegal
Als Beobachter und Akteur in der Erneuerung der afrikanischen Gesellschaft machte Hamidou Anne einen atypischen Werdegang zwischen Senegal und Frankreich. Als Absolvent der ENA Dakar und 2012 der ENA und des Celsa in Paris entschied sich der junge Diplomat für die Rückkehr in den Senegal, um seinem Land in verschiedenen Positionen im Außenministerium und im Kulturministerium zu dienen, bevor er zurücktrat. Er engagiert sich seit fünf Jahren in der kulturellen, politischen und intellektuellen Sphäre der Afro-Responsibility. Hamidou Anne ist u.a. Autor von Politisez-Vous! in Zusammenarbeit mit Mohamed Mbougar Sarr und Fary Ndao, Penser l'Afrique qui vient!; Amadou Mahtar Mbow: une vie, des combats, Décentrer déconstruire décoloniser Africultures, hors-serie in Zusammenarbeit mit Aminata Aidara und Anne Bocandé.