Bikutsi 3000

02. Juni 2023

DEUTSCHLAND-PREMIERE

In Blick Bassy‘s afrofuturistischer Erzählung führt die Königin von Nkolmesseng im heutigen Kamerun durch die Jahrhunderte einen Widerstand an, um den Kontinent von Kolonialismus und allen Formen des Imperialismus zu befreien. Ihre Armee, die aus Frauen besteht, hat eine einzige Waffe: den Tanz.
Basierend auf der Tradition des Bikutsi, einer traditionellen kamerunischen Musik und einem Tanz, den die Beti-Frauen zur Schmerzlinderung praktizieren, hat Blick Bassy eine kraftvolle, multidisziplinäre Show erschaffen – ein feministisches Manifest, in der die Frauen die Akteurinnen der gesellschaftlichen Emanzipation sind. In dem musikalischen Märchen zwischen Fiktion und historischer Realität wird Tanz zum Akt des Widerstands.

In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Kamerun, dem Institut français und mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Fonds wurde Bikutsi 3000 im Juni 2022 im Musée du Quai Branly im Rahmen der Ausstellung Sur la Route des Chefferies du Cameroun uraufgeführt. Erstmals in Europa ist nun die panafrikanische Version mit Tänzerinnen aus Kamerun zu erleben, die die choreografischen Besonderheiten und die kulturellen kamerunischen Ansätze hervorkehrt.

Bikutsi 3000 tourte bereits in Kamerun und richtet sich auch an die junge afrikanische Bevölkerung mit dem Ziel, eine Reflexion über die Wurzeln, die Identität und die postkoloniale Emanzipation auszulö-sen. In gleichem Maße fördert das Projekt die internationale choreografische Zusammenarbeit.


KÜNSTLERISCHE LEITUNG Blick Bassy | MIT den Tänzerinnen & Choreographinnen Germaine Marie Louise Katia Eyi, Beatrice Annette Ntsoli Bouillong, Marie Philomène Celeste O’Konor, Isis Jobrelle Abanda | LICHT Anthony Cals | ASSISTENZ / TOUR MANAGEMENT Hermine Yollo | PRODUKTION BB enterprise / Likoda Prod

Blick Bassy, einer der innovativsten Künstler Kameruns, schöpft seine Inspirationen aus seinen Kindheitserinnerungen und verarbeitet sie in Musik, Tanz, Text, darstellender Kunst und Film. Nachdem er zehn Jahre mit der von ihm gegründeten Gruppe Macase verbracht hatte, startete er eine Solokarriere als Musiker. Sein Album 1958 ist eine Hommage an den kamerunischen Unabhängigkeitskämpfer Ruben Um Nyobé, der in jenem Jahr von französischen Kolonialtruppen erschossen wurde.  2016 schrieb er seinen ersten Roman, Le Moabi Cinéma, der im Verlag Gallimard erschien und mit dem Grand Prix ausgezeichnet wurde, der frankophone Autor:innen des Kontinents feiert.